Dabei startete Coach Olli Seibert mit nur drei Neuzugängen, die jedoch ihre Klasse schnell unter Beweis stellen sollten.
Bereits nach wenigen Sekunden lag die Kugel das erste Mal im Uedesheimer Netz. Keeper Burak Gürpinar hatte einen Flachschuss stark pariert, aber der Abpraller wurde verwertet. Allerdings stand der Schütze deutlich im Abseits und deshalb blieb es vorerst beim 0:0.
Die Hausherren drückten in den ersten 25 Minuten stark, Tore fielen jedoch nur auf der anderen Seite. Und das ging so: In Minute 6 presste Karam Ramadan Abwehrspieler Kum und Keeper Wiebus stark und erzwang ein Eigentor zum 0:1. Verunsichert wirkten die Gastgeber dadurch nicht, hatten aber große Probleme mit Rechtsaußen Florian Hillebrand, der mit seinen Gegenspielern machte, was er wollte. Vom ebenfalls starken Luis Winfried auf die Reise geschickt, überlief Hillebrand alle Gegenspieler und legte perfekt auf Felix Frason ab, der in der Mitte hart bedrängt zum 0:2 einschieben konnte. Ein wunderbarer Spielzug!
Trotz der vermeintlich bequemen Führung nach nur 20 Minuten hatte man jedoch nie das Gefühl, das Spiel im Griff zu haben. Denn auch die Hausherren waren present und hatten viel Ballbesitz. Und auch einige Chancen. So kam Arapovic frei zum Schuss, verzog aber deutlich zu hoch.
Die Neusser spielten immer wieder mit wenigen Kontakten und viel Tempo nach vorne. Nach einer guten halben Stunde legte Hillebrand mundgerecht auf Mert Yatkim im Rückraum ab, aber der aufgerückte Rechtsverteidiger wollte es zu genau machen und schob die Kugel am Pfosten vorbei. Danach zwang Andre Speer den CSV-Schnapper per Schlenzer zu einer Glanzparade und Kevin Block war nach einer Ecke zu überrascht, als er am langen Pfosten frei zum Abschluss kam, aber das Tor nicht traf.
Bevor die Seiten gewechselt wurden, hatte Krefeld noch zwei starke Szenen. In Minute 43 wackelte Wittenberg mit einer Täuschung zwei Abwehrspieler aus und traf unhaltbar zum 1:2. Direkt im Anschluss parierte Gürpinar einen direkten Freistoß sehenswert, so dass die Pausenführung Bestand hatte. Mit dem Pausenpfiff hätte eigentlich noch Özkaya vom Platz fliegen müssen, nachdem er Winfried mit ganz langem Bein von hinten umgenietet hatte, aber er sah unerklärlicher Weise nur gelb.
Die Taktik der Hausherren für Hälfte zwei lautete: Hektik. Bevorzugt von außen. Mehrfach waren 2-3 Bälle im Spiel, weil bei nahezu jedem Abstoß oder Einwurf neue Bälle auf’s Feld geschossen wurden. Kurios! Und irgendwie wenig hilfreich für den CSV. Denn Uedesheim spielte es weiter clever und war lange Zeit das einzige Team mit Abschlüssen. Winfried nickte eine Ecke ein, aber aus ungeklärten Gründen zählte der Treffer nicht.
Dann war es Andre Speer, der aus knapp 16 Metern zentraler Position nur einen Harzer Roller produzierte, der leicht zu halten war. Mit dem zweiten Punch kam dann die Vorentscheidung. Für den ausgelaugten Hillebrand kam Malik Koco rein, der über links nun mit viel Tempo seine Gegner reihenweise überlief. So zog er in Minute 73 in die Mitte, legte auf Winfried ab, der humorlos zum 1:3 traf.
Aber Krefeld gab sich nicht geschlagen. Christos Pappas verpasste per Kopf nach einer Ecke die endgültige Entscheidung, und so musste Gürpinar das Ding am Ende final ziehen. Fünf Minuten vor Schluss war er bei einem sehenswerten Volley aus kurzer Distanz gegen Karpuz zur Stelle und hielt die drei Punkte fest.
Auf diese über weite Strecken ordentliche Partie kann man sicherlich aufbauen. Die drei Punkte sind gut für Kopf und Tabelle und die direkte Spielweise nach vorne macht Vorfreude auf das erste Heimspiel am kommenden Donnerstag um 20 Uhr gegen Weißenberg. Hier hat man aus der letzten Bezirksliga-Abstiegssaison noch das ein oder andere richtig zu stellen. Packen wir es an!