An einem nasskalten Abend wurde es kurz prominent am Norfer Weg: die Calcio Berlin Legende und gleichzeitig der beste Torschütze der Baller League, Kevin Weggen, führte seinen zweiten Verein, den FC Büderich, als Kapitän auf's Feld. In der zweiten Runde des Niederrheinpokals hieß es auch David gegen Goliath oder Bezirks- gegen Oberligisten. Und natürlich Olli Seibert gegen seinen Ex-Club. Storys gab es also bereits vor dem Kick genug.

Letztmals konnten die Neusser in 2018 gegen den FCB gewinnen, damals spielten beide noch in der Bezirksliga. Heute waren die Gäste der haushohe Favorit und traten auch genau so auf. Von Beginn an ging es fast ausschließlich in eine Richtung. Burak Gürpinar sollte einen sehr arbeitsreichen Abend haben. Und das von Beginn an. Mehrfach machte er Chancen der Gäste mit tollen Paraden zu nichte oder lenkte das Leder an den Pfosten.

Der erste richtige Konter des SV lief über die linke Seite, Marlon Kurth brachte den Ball flach rein. Keeper Möllering kam nicht an den Ball, der bis zu Florian Hillebrand am langen Pfosten durchrutschte, der zum 1:0 einschob.

In der Folge schnürte Büderich die Hausherren ein, und nur mit viel Leidenschaft und einem überragenden Torhüter brachte Uedesheim die Führung in die Halbzeit. Gürpinar hatte sogar ein berüchtigtes 1-on-1 mit dem Wegginator, der aus 18 Metern per Freistoß antrat, aber im Neusser Schlussmann seinen Meister Fand. Auf der anderen Seite gab es nur noch einen Schuss von Kurth, den Möllering aber locker parierte.

Nach der Pause bot sich ein ähnliches Bild. Viel Druck der Gäste, kaum Entlastung beim SV. Und jetzt konnte auch Gürpinar nicht mehr alles halten. Knapp 20 Minuten brauchte der FCB, um auf 1:4 zu stellen, und dem Spielverlauf entsprechend schien der Drops nun gelutscht zu sein. 

Es folgten drei wilde Minuten. Felix Frason bugsierte eine Flanke von rechts zum 2:4 ins Tor. Eine Minute später schnupperte Uedesheim am Anschluss, Luis Winfried scheiterte am Pfosten. Und während die Neusser hier noch haderten, fiel im direkten Gegenzug das 2:5, womit die Messe gelesen war.

Das die Gäste bei zusehend schwindenden Kräften des SV in den letzten 15 Minuten noch auf 2:10 stellten, war sicherlich zu hoch und unnötig aus Uedesheimer Sicht. Das der Sieg für Büderich definitiv klar geht, steht außer Frage. Das Rennen um den Pokal ist damit beendet.

In der Liga geht es bereits am Freitag weiter, wieder zu Hause. Um 20 Uhr erwartet man dann den ASV Mettmann am Norfer Weg.