Ernüchterung nach Niederlage in Wevelinghoven

Trotz viel Einsatz stand unsere 1. Mannschaft am Ende auch in Wevelinghoven mit leeren Händen da. Nach dem 1:3 wartet man weiter auf den Befreiungsschlag im Abstiegskampf.

Allerbestes Fussballwetter lockte viele Zuschauer auf die Anlage in Wevelinghoven. Diese bekamen jedoch von Beginn an kein Chancenfeuerwerk zu sehen, sondern viel mehr viel Kampf und Krampf im Mittelfeld. 

Beide Keeper blieben zunächst beschäftigungslos, doch dann stand es plötzlich doch 1:0 für die Hausherren. Becker hatte aus 20 Metern einfach mal abgezogen und die Kugel senkte sich als Bogenlampe über den verdutzten Jerome Gruening in die Maschen. Keine Chance, ein Tor. Bezeichnend für die Spielweise des BVW. 

Uedesheim war optisch überlegen, kam aber im letzten Drittel kaum mal entscheidend zum Zug. Öfter ging es über die Flügel, aber entweder war in der Mitte kein Abnehmer zur Stelle oder die Hereingaben waren schlicht und ergreifend zu schlecht. Gleiches gilt für die Standards, die alle sehr inkonsequent getreten wurden.

Erst nach einer halben Stunde fand eine Flanke von Yannick Höyng in der Mitte Karam Ramadan, aber der Angreifer bekam nur den dicken Zeh an den Ball und bugiserte das Spielgerät über Ex SV-Keeper Marvin Kiese, aber auch über das Tor.

Nach seiner nächsten Aktion musste dann Gruening verletzt vom Feld und wurde von Lirim Iberdemaj ersetzt. Dieser sah sofort den vermeintlichen Ausgleich von Aziz Abassi. Klasse wie Abassi das Leder behauptete und über Kiese hinweg lupfte. Er traf die Unterkante der Latte, der Ball tickte klar hinter der Linie auf und sprang dann wieder raus. Zum Entsetzen der Neusser entschied der Schiri auf kein Tor.

Ball klar hinter der Linie - trotzdem kein Tor.

Das sollte sich Sekunden später ändern. Andre Speer setzte sich im Mittelfeld klasse durch, steckte zu Ramadan durch, der vor Kiese cool blieb und unter dem Keeper zum 1:1 einschob.

Bis in die Nachspielzeit passierte dann wenig, ehe Höyng Speer in der Mitte fand, aber sein Schuss wurde grade noch rechtzeitig geblockt.

Wenige Sekunden nach der Pause stand erneut Speer im Blickpunkt. Patrick Aldenhoff hatte seinen Kollegen schön auf die Reise geschickt und Speer lief alleine auf Kiese zu. Am Keeper vorbei brachte er den Ball auch, leider galt das auch für das Tor und die große Chance zur Führung war vergeben.

Wenig später gewann Sven Nitsch den Ball im Spielaufbau der Hausherren und Uedesheim lief vier auf zwei auf das Tor des Gegners. Aber dann wurde es zu kompliziert und am Ende sprang nicht mal ein Torschuss dabei heraus.

Wie es anders geht, zeigten dann die Wevelinghovener. Sousa wurde 20 Meter vor dem Tor überhaupt nicht gestört und nagelte die Kugel gefühlt mit dem ersten echten Torschuss der Hausherren flach links zum 2:1 ins Netz.

Ein gewisses Aufbäumen war danach zwar auf Seiten der Neusser zu spüren, aber es fehlten schlicht und ergreidend die Mittel. Zu viele lange Bälle, zu viele Einzelaktionen, zu viele komplizierte Pässe – so machte man es den körperlich sehr präsenden Gastgebern leicht, Uedesheim zu verteidigen.

Ein Schuss von Abassi  und ein Versuch von Ramadan bereits in der Nachspielzeit waren die einzigen Bälle, die überhaupt noch durch kamen, auch wenn Dalibor Dobras am Ende noch alles einwechselte, was er offensiv zu bieten hatte. Das 3:1 von Becker, der nach einer Flanke unbehelligt einschieben durfte, hatte das Spiel früh entschieden.

Unter dem Strich war es bitter, das einer mit Sicherheit nicht übermächtigen Truppe wie Wevelinghoven die starke körperliche Präsenz in Mittelfeld ausreichte, um den SV unter Kontrolle zu halten.

Uedesheim wartet damit weiter auf den ersten Sieg seit Oktober und muss dringend mal wieder punkten, um sich Luft im Abstiegskampf zu machen. Nächsten Sonntag ist mit Novesia das Schlusslicht der Tabelle zu Gast am Norfer Weg – dann muss ein Dreier her.

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