Bei sommerlichen Temperaturen begann die Partie direkt mit zwei Aufregern. Schulenberg tauchte direkt in Minute eins alleine vor SV-Keeper Burak Gürpinar auf, der Sieger im direkten Duell blieb. Nach nur fünf Minuten bekamen die Gäste das Leder vor dem eigenen Tor nicht geklärt, und nach zwei, drei geblockten Schussversuchen behielt am Ende Luis Winfried die Übersicht und legte das Leder rüber zum freien Andre Speer, der nur noch ins leere Tor einnetzen musste.
Wer nun, mit der Führung im Rücken, mit einem routinierten Auftritt der Uedesheimer rechnete, sah sich schwer getäuscht. Keine 10 Minuten waren gespielt, als ein grober Fehlpass im Aufbau Ebare die Chance bot, alleine auf Gürpinar zuzulaufen. Am Keeper kam der Angreifer auch vorbei, legte sich das Spielgerät jedoch zu weit vor und der Winkel für einen Abschluss wurde zu spitz.
Bis zur 30. Minute passiert dann wenig außer lauer Sommerfußball, eher erneut Ebare frei zum Abschluss kam, aber deutlich daneben zielte. Uedesheim spielte umständlich, langsam, mit zu vielen Kontakten und immer einem Schleifchen zu viel im Angriff. Bezeichnend, das die beste Chance Kapitän Daniel Ferber vorbehalten war, dessen Ecke von einer Windböhe erfasst wurde und beinahe ins lange Eck gefallen wäre.
Die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste bekamen dann kurz vor der Pause sogar den Ausgleich geschenkt. Giouvanitskas tauchte frei im Strafraum auf, und seinen strammen Schuss parierte Gürpinar derart unglücklich, dass sich der Ball hinter ihm doch noch ins Tor senkte. Mit einem durchaus nicht unverdienten 1:1 ging es dann auch in die Kabinen.
Die Seibert-Truppe bleib auch nach dem Wechsel optisch überlegen und hatte mit einem strammen Schuss von Batu direkt eine gute Chance. Weitere Versuche von Winfried, Mucho und Ferber wurden entweder geblockt oder waren zu hoch angesetzt.
Bei den Gästen machten sich nun die Strapazen bemerkbar, es folgten Krämpfe und Wechsel wegen Erschöpfung. Nutzen konnte der SV diese Tatsachen lange nicht. Die Flanken fanden keine Abnehmer, in der Mitte war das Bollwerk von Novesia vielbeinig und irgendwie machte sich Ratlosigkeit breit.
Rund eine Viertelstunde vor dem Ende war dann Hussein Hammoud von der Mittellinie gestartet und durch, als er rücklings gelegt wurde. Er berappelte sich aber wieder und lief weiter. Zum Unmut der Hausherren hatte der Schiri diesen Vorteil jedoch nicht erkannt und verzichtete darüber hinaus auch auf die fällige rote Karte.
Es wäre ein Treppenwitz gewesen, hätte aber sehr wohl zur aktuellen Lage in Uedesheim gepasst, wenn Kamiya einen Konter in der 80. Minute nicht an den Pfosten, sondern ins Tor gesetzt hätte. Seibert wechselte weiter offensiv und wurde in der 85. Minuten mit dem erlösenden 2:1 belohnt.
Karam Ramadan fand mit einer Flanke von rechts endlich mal einen Mitspieler, in dem Fall seinen Kapitän Ferber am langen Eck, der zur Führung einschob. In der 90. Minute führte dann ein Konter nach einer gegnerischen Ecke zum 3:1. Mert Yatkin war der Torschütze, der zunächst nur den Pfosten traf, den Abpraller dann aber ins leere Tor schieben konnte.
Damit hat die Seibert-Truppe ihre Hausaufgaben gemacht, wogegen Delhoven und Rosellen entweder gar nicht oder nur einfach punkten konnten. Nun sind es wieder zwei Punkte Vorsprung auf Platz 3, was ein netter Bonus ist im Endspurt um den Aufstieg.
Es bleiben nun noch zwei Spiel, die ganz gewiss nicht leicht werden. Am Freitag, 24.05. geht es zum traditionell schwierigen Auswärtsspiel nach Delhoven (Anstoß 19.30 Uhr), ehe am letzten Spieltag der Tabellenführer und bereits sichere Aufsteiger GV Süd zu Gast am Norfer Weg ist.