Die Gäste zeigten von Beginn an, wie spielstark sie sind und übernahmen die Spielkontrolle. Aber Uedesheim stand gut und verteidigte clever. Nach 10 Minuten gelang Lohausen eine sehenswerte Kombination und Frymuth tauchte frei vor Lirim Iberdemaj auf. Der Keeper parierte klasse mit dem Fuß und hielt seine Farben im Spiel.
Danach entdeckten auch die Neusser die gegnerische Hälfte. Andre Speer kam zu zwei Abschlüssen, die aber keine ganz große Gefahr bedeuteten. Auf der anderen Seite sah das anders aus. Frymuth traf nach einem Freistoß per Kopf nur die Unterkante der Latte. Und als sich Iberdemaj und Patrick Wesoly bei einem langen Ball gegenseitig aufeinander verließen und niemand zum Ball ging, hätte Große-Ophoff leicht per Lupfer treffen können, setzte das Leder aber knapp neben das leere Tor.
Nach einer halben Stunde rutschte Eul nur knapp an einer scharfen Flanke vorbei und niemand hätte sich zu diesem Zeitpunkt über eine Führung der Landeshauptstädter beschweren dürfen.
Aber in den Schlussminuten der ersten Hälfte drehte Uedesheim dann den Spieß nochmal um. Einen Schuss von Yannick Höyng konnte SVL-Keeper Löhrgodenschweig so grade noch an die Latte lenken, den ersten Nachschuss aus dem Gewühl konnte Speer nicht unterbringen, dann kam von hinten Suno und Eul grätschte die Kugel von der Linie. Eine unfassbare Szene.
Aber der Pausenpfiff war noch nicht ertönt. Ein Treffer von Sven Nitsch wurde noch wegen Abseits nicht gegeben – es war zumindest sehr, sehr knapp. Und dann tankte sich mit dem Pausenpfiff noch Karam Ramadan von rechts in den Strafraum. Doch anstatt selbst den Schuss zu nehmen, legte er nochmal auf Speer quer, der das leere Tor vor sich, aber die Rechnung ohne Mombartz gemacht hatte. Der Verteidiger grätschte dem Stürmer das Leder in letzter Sekunde noch vom Fuß. So ging es torlos in die Pause.
In Hälfte zwei hatte Uedesheim durch Speer per Kopf und Ramadan, der nur das Außennetz traf, erste Halbchancen. Und dann gab es Geschenke für die Gäste, die binnen 5 Minuten auf 0:2 stellten. Beim ersten Treffer lieg man Große-Ophoff viel zu weit laufen und der Stürmer schweißte das Leder sehenswert ein. Beim 0:2 war es nicht zum ersten Mal ein böser Fehler im Spielaufbau, der den Gästen einen leichten Treffer ermöglichte.
Zehn Minuten brauchten die Neusser, um sich wieder zu fangen. Dann hauchte der eingewechselte Aziz Abassi den Hausherren wieder Leben ein. Aus rund 18 Metern traf er durch eine löchrige Mauer hindurch per Freistoß zum 1:2. Und nur drei Minuten später war Speer rechtzeitig gestartet, um einen schönen Pass von Tivi per Heber zum Ausgleich in die Maschen zu befördern.
Lange dauerte die Freude jedoch nicht. Zwar hatte Daniel Ferber nach Doppelpass mit Speer noch eine gute Chance zur Führung, die Löhrgodenschweig klasse parierte. Aber jetzt wollte man vielleicht zu viel, stand hinten zu luftig und begünstigte so das 2:3. Kleine-Bley hatte Platz ohne Ende und brachte die Gäste wieder in Führung.
Eine Antwort hatte man nun nicht mehr parat. Im Gegenteil: Iberdemaj hielt zunächst bei einem Konter klasse gegen Große-Ophoff und hatte kurz darauf Glück bei einem Pfostentreffer. Nichts zu halten gab es für den SV-Keeper in der Schlussminute bei einem direkten Freistoß von Behlau, der genau das Kreuzeck traf und damit den 2:4 Endstand besorgte.
Grade nachdem man sich kurz vor der Pause gefangen hatte, sicher eine erneut vermeidbare Niederlage. Die dritte in Folge, wodurch man wieder nah an den „Strich“ in der Tabelle rutscht. Weiter geht es bereits am Donnerstag (19.30 Uhr) im Pokal in Delhoven. Kommenden Sonntag ist dann spielfrei.