Coach Olli Seibert brachte mit Karam Ramadan und Debut-Starter Jonas Hellenkamp zwei Neue im Vergleich zu Donnerstag, und die Partie gegen die bisher nur mit einem einzigen Punkt ausgestatteten Gastgeber brauchte keine lange Aufwärmphase.
Keine 5 Minuten waren gespielt, als das Leder erstmals im Willicher Netz zappelte. Ramadan hatte punktgenau auf Felix Frason gespielt, der nur noch den Fuß hinhalten musste. Der späte Abseitspfiff machte den Treffer jedoch zunichte.
Uedesheim kam immer wieder über die Außen durch, Ramadan und Florian Hillebrand spielten ihre Gegenspieler reihenweise schwindelig. Als sie sich dann mal gegenseitig bedienten, scheiterte Ramadan freistehend an Keeper Hebisch.
Wenige Minuten später gab es die Szene mit vertauschten Rollen, diesmal siegte Hebisch gegen Hillebrand. Willich selber versteckte sich auch nicht, Wirth zwang Burak Gürpinar zu einer netten Flugshow. Und als Doerkes nach einer Ecke auf die Latte köpfte, hätte es auch anders laufen können.
Hillebrand, der heute frei nach Andy Brehmes Spruch „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“ vor dem Tor den Kürzeren zog, hatte erneut das 0:1 auf dem Fuß, und als Uedesheim nach dem folgenden Befreiungsschlag etwas schläfrig verteidigte, hätte Maloku das beinahe bestraft, zielte aber zu hoch.
Mit einem Doppelschlag binnen einer Minute sorgten die Neusser nach gut 20 Minuten für die hochverdiente Führung. Beim 0:1 flankte Ramadan zu lang für Hillebrand, der aber die Kugel noch erlief. Sein Rückpass schlenzte Kapitän Daniel Ferber vom Strafraumeck in die lange Ecke.
Keine 60 Sekunden später zappelte das Willicher Netz erneut. Hillebrand hatte auf rechts alle Gegenspieler überlaufen und passte punktgenau auf Frason, der zum 0:2 einschob.
Damit war das Spiel etwas beruhigt. Uedesheim kontrollierte das Gesschehen und hatte Pech, dass ein Schuss von Andre Speer kurz vor der Pause nur knapp neben das Tor abgefälscht wurde. So ging es in die Kabine, und kaum ein Zuschauer hatte wohl eine spannende zweite Hälfte erwartet. Es kam anders…
Denn die Seibert Truppe bekam den Deckel nicht drauf und lud Willich hin und wieder zu guten Chancen ein. Es waren keine 30 Sekunden gespielt in Hälfte zwei, als Hillebrand frei vor dem Tor auftauchte, aber hauchztart rechts vorbei zielte. Im Gegenzug wurschtelte sich Maloku gegen alle durch und fand seinen Meister in Gürpinar, der klasse abtauchte und parierte.
In Minute 52 gab es dann Foulelfmeter für die Gastgeber und nachdem Maloku oben links traf, war die Partie für kurze Zeit wieder spannend. Zunächst mal nur für zwei Minuten, denn dann zog Ramadan von links in den Strafraum und traf flach ins kurze Eck zum 1:3.
Hillebrand hatte weiter kein Fortune und schob nach Kopfballablage von Kevin Block selbst aus kurzer Distanz vorbei. Sein heutiger Ertrag passte überhaupt nicht zur engagierten Leistung des Rechtsaußen, aber so läuft es halt manchmal.
Uedesheim ließ dann hinten mal wieder was zu und Wirth traf nach schöner Ablage ins kurze Eck. Somit war ein Spiel, in dem die Gäste schon mit sechs, sieben oder acht Toren hätten führen können – oder müssen – plötzlich wieder spannend.
Dann rutschte Gürpinar vor seinem Strafraum weg und bekam den Ball an die Hand. Den fälligen Freistoß von der Grundline spielte Willich clever aus, aber auch sie schoben mal einen Ball am kurzen Eck vorbei. In dieser Szene Glück für Uedesheim.
Es folgten weitere gute Chancen für Andre Speer, Luis Winfried und Ramadan, die auch alle ihr Ziel nicht fanden. Oft fällt ja dann noch der Ausgleich, aber nicht am heutigen Tag. Die eingewechselten Mucho und Ajdin Koco sorgten mit einer feinen Kombination zehn Minuten vor Schluss für Ruhe und besorgten den 2:4 Endstand.
Andre Speer hätte nochmal erhöhen können, aber auch er blieb heute am Ende glücklos. Insgesamt war es sicher keine Glanzleistung, aber ein ordentliches Spiel und unter dem Strich verdiente Punkte.
Nächten Sonntag kommt mit den Red Stars der andere 1-Punkt-Club an den Norfer Weg. Anstoß ist um 15 Uhr.
